Brightline-2 (1403-0011)
Warum? Bei der Behandlung von Krebs gewinnt neben den etablierten Therapien wie Chemo- und Strahlentherapie die zielgerichtete, personalisierte Medizin an Relevanz. Krebs entsteht durch Veränderung des Erbguts in den Zellen. Solche sogenannten Mutationen können erblich bedingt sein oder mit der Zeit durch schädliche Umwelteinflüsse entstehen. Für zielgerichtete Therapien werden durch genetische Untersuchungen die Mutationen identifiziert, die an der Entstehung des Tumors beteiligt sind. Fehlerhafte Proteine, die aufgrund der veränderten Gene entstehen und die Zelle dazu befähigen können, unkontrolliert zu wachsen, können dann mit Medikamenten gezielt angegriffen und unschädlich gemacht werden. Eine Mutation des Gens MDM2 wird mit der Entstehung vieler verschiedener Krebsarten in Verbindung gebracht. Das liegt daran, dass dieses Gen an einem wichtigen Signalweg beteiligt ist, der die Entstehung von Krebs verhindert. Wird das Gen MDM2 durch genetische Veränderungen verstärkt abgelesen, wird der Signalweg unterdrückt und die Tumorentstehung wird gefördert. Die Genprodukte von MDM2 mit Medikamenten unschädlich zu machen, ist daher ein vielversprechender, neuer Ansatz der Krebstherapie.
Was? Ziel dieser Studie ist es, die Wirkung und Sicherheit des zielgerichteten Medikaments BI 907828 bei verschiedenen Krebsarten mit MDM2 Genveränderung zu bewerten.
Wie? Die Teilnehmenden erhalten BI 907828 als Tablette alle drei Wochen, so lange sie von der Behandlung profitieren und keine inakzeptablen Nebenwirkungen auftreten. Über einen Zeitraum von 30 bis 50 Monaten werden verschiedene Kriterien bewertet, unter anderem wie der Krebs auf die Behandlung anspricht, wie lange das Ansprechen andauert und ob die Betroffenen durch die Behandlung länger überleben. Auch Nebenwirkungen und die Lebensqualität werden bewertet.
Wer? Diese Studie richtet sich an Patientinnen und Patienten mit Gallengangskrebs, Bauspeicheldrüsenkrebs, Lungenkrebs oder Blasenkrebs, bei denen eine MDM2 Genveränderung nachgewiesen wurde und für die keine alternative Standardtherapie mehr in Frage kommt.
https://ccc-studien.mh-hannover.de/studie/id/1541